Kann man den NFT-Markt ernst nehmen? – Der ultimative Report (Auszug)

Fragen und Antworten zum Thema Web 3.0 und NFTs

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Über Pixelpunks, gelangweilte Affen und generierte Kunst:
Ein kritischer Blick auf die NFT-Szene

Frühjahr 2023

Steckt der NFT-Markt in einer Krise? Mit dieser Frage beschäftigen sich derzeit viele Kolumnisten und Analysten, die die Szene beobachten, in den Medien. Ob NFTs (Non-Fungible Tokens) überhaupt als Kunst oder Kunstform anzusehen sind, wird derzeit ebenso diskutiert wie die Frage, ob es sich bei diesem Marktgeschehen nur um einen Hype oder um eine ernst zu nehmende Innovation oder Entwicklung handelt.

Die NFT-Szene wurde in den vergangenen beiden Jahren stark von extremen Kurssteigerungen einiger Projekte und den damit verbundenen Gewinnerwartungen befeuert. Zu diesen Projekten zählen unter anderem CryptoPunks, Bored Ape Yacht Club oder Werke von Art Blocks. Der Floor-Preis (der niedrigste Preis für alle NFTs in einer bestimmten Sammlung) eines Bored Ape liegt derzeit bei etwa 70 ETH. Wie aus der Transaktionshistorie abzulesen ist, lag dieser vor nur wenigen Monaten deutlich darüber.

Ende Jänner lancierte ein sehr bekannter deutscher Influencer einen kostenlosen NFT, der als Wortspiel gedacht vom englischen „free mint“ abgeleitet wurde. Auf der Mint-Seite ist ein Minzblatt zu erkennen, welches über 178 Millionen Mal gemintet (generiert) wurde. Der Initiator gibt sich angesichts des enormen Erfolgs nicht nur erfreut, sondern auch erstaunt. Diese nicht unbedingt ernst gemeinte Initiative darf „off the records“ derzeit als das am häufigsten gemintete NFT aller Zeiten bezeichnet werden. Viele neue Akteure drängen mit ihren Projekten und Angeboten in den Markt. Gibt es womöglich subtile Anzeichen für ein neues „Tulpenfieber“? Ende Dezember 2017 ging die Nachfrage nach CryptoKitties plötzlich zurück und eine Blase platzte.

„This artwork may or may not be notable” heißt es in der Beschreibung zum Projekt „Checks – VV Edition by visualizevalue”. Wie vertrauenswürdig ist ein Projekt, dem weder Roadmap noch Utilities (mit dem Erwerb verbundene Leistungen) zugrunde liegen? Geht es in diesem Markt möglicherweise nicht seriös genug zu?

Die ersten nennenswerten Projekte erinnern in nostalgischer Manier an die Pixeloptik der ersten Computerspiele-Generation. Nicht nur die CryptoPunks gehören in diese Kategorie. Neuere Projekte wie die CryptoWiener spielen in Anlehnung an die Punk-Kultur ebenfalls ganz bewusst mit diesem Stil.

Das Gaming-Genre (z. B. Axie Infinity) profitiert ebenfalls von der NFT-Revolution. Indem die von ihren Spielern gesammelten „Rewards“ auf die Blockchain übertragen wurden, sind diese online handelbar geworden. Play to Earn ist eine Kategorie von Blockchain-basierten Spielen mit einer eigenen Ökonomie mittels In-Game-Assets, die wiederum durch Tokens und NFTs dargestellt werden.

Die wachsende NFT-Community besteht allerdings nicht nur aus eingefleischten Gamern. NFT-Künstler sprechen den Spieltrieb und die Sammelleidenschaft ihrer Klientel auf unterschiedliche Weise an. Die Sammelobjekte können mit physischen „Rewards“ (Belohnungen) verbunden sein oder auch in Kombination mit mehreren Objekten einer Sammlung weitere Vorteile eröffnen. Durchdachte Anreizmechanismen zum Sammeln verstärken die Identität der Marke und die Loyalität gegenüber einem Projekt oder einem Künstler zusätzlich. Es entsteht eine Form der Markenbindung. Damit wird der Auftritt eines Unternehmens am NFT-Markt zu einem Instrument der Customer Experience.

Andere erfolgreiche Projekte zielen auf die wachsende Nachfrage nach Avataren, Profilbildern und Wearables (digitale Kleidung oder Accessoires) ab. Die Fashion-Branche entdeckt digitale Kleidung als neuen profitablen Markt. Von diesem Hype profitieren nicht nur Fashion-Labels, sondern auch Kulturinstitutionen oder die Medienbranche, wie das Beispiel Sisi-NFT zeigt. Das NFT „lebt“ allerdings auf der Flow-Blockchain und ist somit eher ein Nischenphänomen, verglichen mit den Projekten auf dem Ethereum-Netzwerk.

Ein großer Teil der NFT-Kunst ist vom Angebot her eher abstrakter Natur (3-D-Kunst, abstrakte Kunst bzw. Visuals) oder als Statement und Statussymbol zu verstehen und bedient die wachsende Meme-Kultur in diesem Space. Um hohe Verkaufszahlen zu erreichen, muss ein Projekt jedoch zunächst genügend Unterstützer finden. Es erfordert viel Marketingarbeit, um das Werk einer Künstlerin oder eines Künstlers einem potenziellen Käuferkreis bekannt zu machen. Erfolgreiche NFT-Kunst wird vielmehr gemacht oder erzeugt. Die Nachfrage wächst nicht automatisch organisch in solche Sphären.

Eine wachsende Community und ständig neue Liquidität am Markt sind für das Wachstum unabdingbar. Kryptokunst ist allerdings teuer. Manche Exemplare sind sogar sündhaft teuer. Aber selbst dann, wenn das NFT kostenlos angeboten wird, fallen Mindestkosten für Transaktionsspesen in der Blockchain an. Diese sogenannten Gasfees schwanken allerdings je nach Netzwerkauslastung. Worum handelt es sich also bei diesem recht jungen Phänomen der NFTs? Wie vertrauenswürdig ist der NFT-Sektor? Sollte ich mich mit diesem Phänomen befassen?

Soweit die Einleitung. Lesen Sie den gesamtem Report im PDF-Format.

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